Anlässlich des Tags des UNO-Peacekeepings organisiert die Schweiz in New York einen hochrangigen Anlass, in dessen Mittelpunkt der Umgang mit aktuellen und künftigen Herausforderungen für die Friedenssicherung der Vereinten Nationen steht. Neben zahlreichen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Politik, nehmen an der Veranstaltung unter anderem Pälvi Pulli, stellvertretende Staatssekretärin für Sicherheitspolitik im VBS, Botschafter Thomas Greminger, Direktor des Genfer Zentrums für Sicherheitspolitik (GCSP) und Jean-Pierre Lacroix, UNO-Untergeneralsekretär für Friedenseinsätze, teil.

Die geopolitischen Veränderungen und die zahlreichen miteinander verknüpften Herausforderungen wie beispielsweise die Folgen des Klimawandels oder Wirtschaftskrisen können sich negativ auf den internationalen Frieden und Sicherheit auswirken. Davon sind auch die UNO-Friedensmissionen überall auf der Welt betroffen. Der heutige Anlass in New York schafft Raum für einen zukunftsorientierten politischen Dialog. Er bringt Expertinnen und Experten für Friedenssicherung aus der ganzen Welt zusammen. Ziel ist ein Austausch darüber, wie die Einsätze der UNO-Friedenssicherung am besten auf diese Herausforderungen vorbereitet werden können. Durch die Organisation dieses Austausches leistet die Schweiz einen Beitrag für das Fördern von nachhaltigem Frieden, einer Priorität des Bundesrats für die Schweizer Mitgliedschaft im UNO-Sicherheitsrat 2023-2024.

Eine wichtige Rolle kommt dabei der Erfahrung der Überwachungsmission der Vereinten Nationen im Nahen Osten (UNTSO) zu. Im Jahr 1948 mandatierte der UNO-Sicherheitsrat mit der UNTSO seine erste Friedensmission zur Überwachung des Waffenstillstands zwischen Israel und Syrien. Sie ist bis heute aktiv und hat sich über die letzten 75 Jahre viel Wissen und Erfahrung angeeignet. Auch in einem schwierigen Umfeld weist die Arbeit der UNTSO viele der Qualitäten von flexiblen, anpassungsfähigen und effektiven Missionen auf – wie sie die UNO in Zukunft weiter fördern will. Auf dieser Basis hat das GCSP gemeinsam mit der Organisation EPON eine Studie ausgearbeitet, die aufzeigt, inwiefern die Erfahrungen der UNTSO auch für andere und künftige Friedensmissionen relevant sein können. Die von der Schweiz finanzierte Studie wird am Anlass ebenfalls vorgestellt und diskutiert.

 

Neue Peacekeeping App ermöglicht raschen Überblick über UNO-Friedensmissionen

 

An diesem Anlass präsentiert die Schweiz auch eine Ausstellung mit Daten und Einblicken hinter die Kulissen der UNO-Friedenssicherung. Diese stammt vom Projekt «UN Peace Mission Mandates» (UNPMM), das die ETH Zürich und das Geneva Graduate Institute mit Unterstützung des Schweizerisches Nationalfonds und des EDA umsetzt.

Durch eine Smartphone-Applikation ermöglicht dieses Projekt einen raschen Überblick zu umfassenden Datensätzen über die Mandate der UNO-Friedensmissionen, inklusive der verschiedenen Mandatskomponenten und die Entwicklung dieser Missionen über die Jahre hinweg. So findet man beispielsweise nützliche Zusammenfassungen, warum eine Mission geschaffen und auch wieder beendet wurde oder eine Tabelle, mit der man einen einfach vergleichen kann, welche Missionen eine bestimmte Aufgabe – wie beispielsweise Menschrechtsförderung oder Klimasicherheit – verfolgten. Die Peacekeeping-App kann im App Store oder auf Google Play heruntergeladen werden oder über die Website aufgerufen werden.